Neustart in Rütenbrock 2023

ein Bericht zum Renntag Rütenbrock Ter Apel vom 19. August 2023

Text: Heinz & Ulrich Bentlage, Bilder Marten Drenth und Dieter Hannemann

Seit vielen Jahren organisieren die Brüder Ulrich und Heinz Bentlage mit tatkräftiger Unterstützung ihrer Familien und weiterer Helfer in Rütenbrock oder Umgebung HPV-Wettkämpfe mit einem besonderen Flair.

Ein Blick in die Historie

Im Jahr 2005 wurden die Liegeradfahrer aus Rütenbrock und Umgebung zu einem Demonstrationsrennen während des Radrennens zur Kirmes in Rütenbrock eingeladen. Diese Demonstration ist bei allen Beteiligten gut angekommen und im folgenden Jahr gab es daher das erste Liegeradrennen in Rütenbrock.

Der Kurs führte durch die Wohngebiete rund um die Kirmes. Besonders der kurvenreiche Teil im Wohngebiet „Am alten Sägewerk“ hatte es den Rennfahrern angetan. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Teilnehmerzahl im Laufe der Jahre auf deutlich über 60 stieg. Von Beginn an gehörte das Zelten und Grillen im Garten der Familie Bentlage dazu. Da die Streckensicherung innerorts sich im Laufe der Jahre als immer schwieriger erwies, erfolgte ab dem Jahr 2012 der Umzug auf einen rechteckigen Kurs nördlich des Haren-Rütenbrock-Kanals.

Für das Jahr 2017 ergab sich die Möglichkeit für ein Rennen auf der Autorennstrecke im neu errichteten Race Park Meppen. Hieraus entstand A Race in the Park zusammen mit den Tretrollerfahrern, Handbikern, Rennradlern und der Indus-Rekordfahrt. Auch im Jahr 2019 fand dieses Rennen statt.

2021 fiel das Rennen Corona bedingt aus. Nach einem Pächterwechsel änderten sich auch die Mietpreise deutlich und ein Rennen im Racepark war zu reellen Startgeldern nicht mehr machbar. Daher nahmen wir im letzten Jahr mehrere mögliche Strecken in Augenschein. Unsere Wahl fiel auf die kleine Autorennstrecke >Polderputten< in Ter Apel. Diese Strecke hatte neben der räumlichen Nähe zu Rütenbrock viele weitere Vorteile für uns. Die Strecke muss nicht extra abgesperrt werden, ist rundherum gut einsehbar und bietet Platz für ein Fahrerlager. Auch eine Infrastruktur mit Elektrizität, einem Gebäude zur Zeitmessung und sanitären Anlagen ist vorhanden.

Dieses nur 465 m lange Oval in Ter Apel kann geflutet und als Eislaufbahn genutzt werden. Entsprechend handelt es sich um einen flachen, engkurvigen Circuit, der insbesondere für mehrspurige Fahrzeuge Herausforderungen verheißt. Vielleicht waren daher in Ter Apel die Velomobile bei den Anmeldungen gegen den allgemeinen Trend in der deutlichen Unterzahl.

Die Ereignissen am Renntag

Am 19. August war der große Tag. Nach einem gemeinsamen Frühstück mit einigen schon am Vortag angereisten Teilnehmern ging es zur Rennstrecke. Nach kurzer Zeit trafen die ersten Teilnehmer ein und drehten die ersten Runden auf der Rennstrecke. Der HPV baute seinen von Fidi Tscheschel betriebenen Kaffeestand auf und bot den Zuschauern Kaffeespezialitäten und Kuchen an.

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Der HPV-Verein baute einen von Fidi Tscheschel betriebenen Kaffeestand auf und bot den Zuschauern Kaffeespezialitäten und Kuchen an. © Dieter Hannemann

Pünktlich um 12:30 konnte mit der schnellen Runde begonnen werden. Hier gab es die erste Überraschung: Auf dem ersten Platz war kein Velomobil. Die schnellste Runde fuhr Jan Kranczoch mit seinem unverkleideten Liegerad (45,6 km/h). Erst auf dem 5. Platz war Rasmsus Keller (42,0 km/h) mit dem ersten Velomobil.

Kurz vor dem Start des 45 Minutenrennens der Liegeräder begann es zu regnen. Die rutschige Strecke machte vor allem den schnelleren Fahrern zu schaffen. Immer wieder rutsche in den Kurven ein Rad weg und es kam zu ein paar Stürzen. Am Ende siegte mit einer Runde Vorsprung Christian Hagens (36,2 km/h) und schaffte somit einen sehr guten Einstand bei seinem ersten HPV-Rennen.

Beim Velomobil-Rennen über 45 Minuten hatte der Regen aufgehört, aber die Strecke war noch feucht. Daher hatten auch die Velomobilfahrer mit dem rutschigen Belag in den Kurven zu kämpfen. Sieger dieses Laufes wurde Peter Coppens (36,3 km/h).

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Peter Coppens führt im Bülk das Feld im 45min-Rennen der Velomobile an. © Marten Drenth

Beim 20-Minuten-Rennen fiel die zweite Schikane der rutschigen Fahrbahn zum Opfer. Am Eingang der Schikane war eine Pfütze, die die folgende Kurve zu gefährlich gemacht hätte. Gerade beim Rennen der Liegeräder mit 20 Teilnehmern brachte die Schikane Spannung ins Rennen. Sie konnte nur nacheinander durchfahren werden. Gewonnen hat das Rennen Fre Brouwer (34,9 km/h) mit einer Runde Vorsprung. Das folgende Rennen der Velomobile gewann ebenfalls Peter Coppens (38,8 km/h), der nach Anreise per Velomobil erst um 5 Uhr morgens in Rütenbrock ankam und somit weniger geschlafen hatte als alle Mitstreiter.

Das mit sieben Startern gut besetzte Kinder- und Jugendrennen gewann Tim aus Stadtskanaal (NL) mit einer Geschwindigkeit von 31,0 km/h. Er hat sich kurz nach dem Rennen bereits für das nächste Liegeradrennen in Assen angemeldet.

Bei der anschließenden Preisverleihung winkten den Siegern Sachpreise, die uns freundlicherweise von Busch & Müller, Hase Bikes, KMC, Schwalbe und der Twilwiel Ligfietsgarage (in alphabetischer Reihenfolge genannt) zur Verfügung gestellt wurden. Tradition ist, dass neben den Gewinnern der einzelnen Rennen auch der Durchschnittsfahrer geehrt wird. Dieser Preis wird in Rütenbrock an den Fahrer vergeben, der beim Hauptrennen am nächsten an die durchschnittliche Geschwindigkeit kommt. Der glückliche Gewinner der IQ-XM Speed von B&M war Alexander Lechtenberg, der erst vor kurzem vom Rennrad auf einen M5 Lowracer gewechselt ist.

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Beim Kinder- und Jugendrennen war der Nachwuchs sportlich unterwegs. © Marten Drenth

Im Anschluss an die Siegerehrung ging es zum traditionellen Grillen im Garten der Familie Bentlage, wo man gemeinsam den Tag Revue passieren ließ, alte Bekannte getroffen und Neue kennen gelernt hat. Zum Schluss stellte sich noch die Frage >Und was ist nächstes Jahr?. Die Antwort ist einfach: >Es geht weiter!< Zwar aufgrund der WM in England nicht amsonst üblichen Kirmeswochenende, aber es wird in 2024 eine Neuauflage geben.“ Unser Dank richtet sich also an Heinz und Ulrich, ihren Familie und Freunde, die erneut so ein vortreffliches Wochenende arrangiert und technisch gemanagt haben.

Die HPV-Gemeinschaft freut sich auf eine weitere Auflage des Rennens im Emsland!