Im Rahmen unserer Serie Fahrradtypen hat Tilman Binder sein Sat`R Day von Bike Friday vorgestellt. Ein Faltliegerad mit einigen interessanten Lösungen. Leider wurde die Produktion eingestellt.
Ich möchte hier meinen kleinen Kurzlieger vorstellen, ein Faltliegerad der Fa. GreenGear aus Oregon, USA, ein Sat’R Day mit 16“ Laufrädern (349). Ursprünglich komme ich aus der Faltradszene – mich interessiert Alles, was sich unkompliziert und einigermaßen schnell falten/verpacken lässt und (!) was sich kompromissarm fahren lässt.
Die Uprights von Bike Friday hatten mich nachhaltig überzeugt und allein das Packmaß einem Standardkoffer unterzuordnen hielt ich für eine gute Idee. So hat man die Möglichkeit seine Reisen so zu gestalten, dass Ankunftsort und -land der Reise nicht unbedingt der Abreiseort sein müssen. Wie bei Bike Friday üblich, lässt sich der Reisekoffer ohne Aufwand in einen staub- und wasserdichten Fahrradanhänger verwandeln. Ich habe das mehrfach gemacht, immer mit Erfolg und Begeisterung für diese Möglichkeit. Allein beim Bike Friday Tandem sind zwei Koffer notwendig, um das Rad zu verstauen. Das im Schlepp, fährt man nur notwendige kurze Stücke, es ist am Tandem zu kraftraubend.
Was ist die Besonderheit an diesem Fahrrad?
Mit dem Sat’R Day war ich in England unterwegs, habe die legendäre YorkRally besucht. Das Liegerad hat 16“ Laufräder und eine 3×7 Schaltung von Fichtel & Sachs (DualDrive). Mich begeistert nach wie vor die Idee, ein Fahrrad so zu konstruieren, dass es intermodal zu verwenden ist – in diesem Fall der Transport entweder in einem Hartschalenkoffer oder in einer Tasche.
Für mich ist das Prinzip der Brüder Hanz und Alan Scholz von green gear cycling (Bike Friday) bestechend: alle Modelle werden so hergestellt, dass sie in einen Reisekoffer passen – Auf- und Abbau ist in einer angemessenen Zeit möglich und ohne viel Werkzeug. Die «Schnellfaltmöglichkeit» funktioniert in der Regel gut, das gefaltete Rad hält aber nicht unbedingt ohne Gurte zusammen. Wer mag, kann zu dem Transportkoffer (mit flugtauglichem Maß) ein Trailer Set dazu kaufen. Das finde ich praktisch, weil der Koffer zum Anhänger wird und man so komplett unabhängig von Anreise und Abreiseort ist. Der Anhänger läuft spurtreu hinterher und ist wenig auffällig. Ich habe das auf einer Radtour in Süd Afrika zu schätzen gelernt.
Zum Sat’R Day: Es ist für mich mein Alltagslieger, ideal zum Fahren in der Stadt, super wendig und dabei sehr flott zu bewegen. Durch die relativ hohe Sitzposition hat man einen guten Überblick im Verkehrsgewühl. Gepäckmitnahme geht traditionell mit Seitentaschen am Gepäckträger hinten oder mit einer Carradice Satteltasche an der Sitzlehne. Im «Schnellfaltmodus» ist das Liegerädchen flott auf ein bus- und bahntaugliches Maß gebracht – das ist wirklich begeisternd und im Vergleich zum Brecki (Liegebrompton) nicht viel größer.
