Übernahme aus der alten Seite. Noch ergänzen mit der Geschichte ab Gründung des Vereins!
16.6.1878 | Josef Erlach erhält ein Privelegium (in Österreich Vorläufer des Patents) auf „Verbesserungen der Gestelle und Räder für Velocipede und andere Wägen“ für die kaiserlich-königlichen Staaten (Oesterreichisches Privelegium Nr.696, CI. XX/254, 16.6.1878). Es handelt sich hier um Liege-Zwei- und Dreiräder, mit aufrechter Sitzposition. |
1881 | Das erste bekannte Liegerad aus England, bereits mit ergonomischer Körper- und Handhaltung, angedeutem Wetterschutz und Kofferraum. |
1882 | Erlachs patentierte zweirädrige Draisine. Erstes (?) kurzes Sesselrad mit Trethebelantrieb. |
1893 | Karikatur über ein Liegerad in den „Fliegenden Blättern“. |
1895 | Erstes Sesselrad mit Vollkörperantrieb (Patent) von Ferd. Krafft, Saarbrücken. Durch Beugen und Stecken der Arme sowie der Beine des Fahrers betriebenes Fahrrad mit schwingedem Sitz. |
1895 | Liegerad von Drewitz, Patentzeichnug. Wurde damals nicht gebaut. Nach 1980 erstmals (nach-) gebaut von der Lernwerkstatt Krebsmühle, Lui Tratter, Oberursel bei Frankfurt. Holzrahmen, Sitzpylon aus Stahl, Hängemattensitz, Kardanwelle (wohl ohne Freilauf). Indirekte Lenkung mit umlaufendem Seil, an verlängerten Vorderachs-Enden! Fersenhalter, Sitzverstellung, edles und sauberes Design! |
1895 | Der Schweizer Hersteller Challand baut ein Halbliegerad und nennt es Normal-Bicyclette. |
1896 | J. F. Wales aus den USA läßt sich ein Patent über das Challand mit Hand und Fußantrieb erteilen. |
1897 | Bauchliegerad des Amerikaners Darling. Challand bringt eine weiter entwickelte Variante seines Liegerrades. |
1901 | Langliegerad mit indirekter Lenkung des Amerikaners Brown. |
1914 | Peugeot baut das erste Serienliegerad , (Langlieger mit indirekter Lenkung oben). |
1920 | Hesperus in Stuttgart baut das von Jaray konstruierte Liegerad mit Trethebelantrieb. |
1925 | Wagenkasten für Fahr- und Motorräder, von Karl Nevyjel, Wien. Vollverkleidetes Liegerad (Tropfenform) mit Trethebelantrieb und voll gefederter selbsttragender Karosse. |
1926 | Curry Landskiff, München. Vollverkleidetes Vierrad mit Ruderantieb von Manfred Curry (Bild). |
ab 1930 | Charles Mochet macht Versuche mit Liege-Vier- und Dreirädern, kommt schließlich zu Einspurern, die im Sport am Anfang stark belächelt wurden, aber sehr bald erfolgreich waren. |
1933 | Der Franzose Mochet, einer der wichtigsten Pioniere, konstruiert Liegeräder mit horizontalem Antrieb. Faure stellt mit dem Mochet-Rad einen Stundenweltrekod mit 56 km/h auf. |
1934 | Die UCI, das oberste Internationale Radsportgremium, schließt die Liegeräder vom offiziellen Radsport aus, räumt aber Sonderkategorien ein. In England erscheint das Cyclo-Ratio-Recumbent, ebenfalls ein Langlieger mit oben liegendem Lenker. |
1935 | Cyclo-Ratio-Recumbent, England, präsentiert ein erstes neuzeitliches Kurzes (mit moderner 4-Gang-Kettenschaltung, das dem kurz vorher in Frankreich erschienenen Ravat ähnelt. In Amerika werden u. a. das extrem tief liegende Langliegerad F. H. Grubb und der Kurzlieger Cyclo gebaut. |
1936 | Der Sohn von Charles Mochet, George, bringt auf der Basis des Sportfahrzeugs eine Tourenausführung heraus, die bis ca. 1940 gebaut wurde und mit ihren 20″- Rädern, der verstellbaren Lehne und dem oben liegenden Lenker mit Übertragung durch Kreuzgelenk auch heute noch modern wirkt. |
1945 | Der Schwede Ulf Cronberg entwickelt ein Dreirad mit selbsttragender Karosserie aus Sperrholz und veröffentlicht den Bauplan. Es wurde von vielen Skandinaviern, u, a. von C. G. Rasmussen, nachgebaut. |
1947 | Der Leipziger Ingenieur Rinkowsky beginnt mit Liegerädern zu experimentieren, u.a. mit Hand- und Fußantrieb, und baut schließlich einen Kurzlieger, schon mit 20″-Rädern vorn und hinten, spätere Ausführungen sind voll gefedert, die von ihm entwickelten Gürtelreifen mit 500mm Durchmesser und 47mm Breite wiesen einen Rollwiderstand auf, der nur ungefähr die Hälfte von heutigen schmalen 28″-Reifen betrug. |
1955 | Weltmeister E. Sacci erscheint mit einem Bauchliegerad italenischer Konstruktion. |
1962 | Französischer Kurzlieger von Dujardin. |
1968 | Pilot Dan Henry baut einen Langlieger mit 28″-Rädern vorn und hinten, beide Räder gefedert, indirekte Lenkung oben, und macht viele Reisen damit. |
ca. 1970 | beginnt Prof. Schöndorf an der FH Köln, sich sehr intensiv mit Liegerädern zu befassen, in zahlreichen Studienarbeiten werden Erkenntnisse zu Luft- und Rollwiderstand, Ergonomie, Rahmenbau u. a. gesammelt und Prototypen mit 4, 3 und schließlich nur noch mit 2 Rädern gebaut in den USA erscheint u. a. das Pedalauto von Bundschuh (Pedicar). |
ab 1975 | befasste sich Prof. Dovydenas in Litauen mit Liegerädern, meist mit 4 oder 3 Rädern, dort Velomobil genannt. Er baut eine ganze Reihe unterschiedlicher Prototypen. |
1976 | Auf eine Bitte von Fred Wilkie hin, ihm eine Intessante Fahradkonstukttion vorzuschlagen die er bauen wollte, erinnerte sich Prof. Wilson (MIT, USA) an „Lehnräder“. So entstand erst der Kurzlieger „Green Planet Special 1“, danach „Green Planet Special 2“ und das „Avatar 1000“. Wegen Bremsproblemen beim Kurzen (Avatar 1000) wurde der Langlieger „Avatar 2000“ entwickelt, der geistige Urvater der meisten nach dem 2. Weltkrieg gebauten Langlieger, wie Fateba, Pichler und Radius. |
1976 | In den USA wird die IHPVA (International Human Powered Vehicle Association) gegründet. um 1978 |
um 1978 | Entsteht unter Leitung des Ingenieurs Allan A. Voigt das Vektortandem „Grylls Barszewski“ in den USA. |
1980 | Das oben genannte Tandem überschreitet die 100 km/h. (101,26 km/h auf 200m) |
1980 | Der Däne C.G. Rassmussen baut die Leitra, vollverkleidetes alltagstaugliches Dreirad mit Gitterrohrrahmen. |
ca.1980 | Eric Anbergen aus Namur, Belgien, baut das „Veleric“, Urahn der heutigen Ultratieflieger. Es wurden ca. 240 Stück gebaut die hälfte mit Verkleidung (GFK), CW-Wert 0,18. 75km/h wurden bei einem Rennen 1982 in England erreicht. Leider hatte Herr Anbergen keinen Erfolg. Er führte mit der Produktion seine Familie in den Ruin. |
1981 | Der Brite Mike Burrows baut die legendäre Windcheetah. Dreirad mit GFK-Verkleidung und Einrohr-Kreuzrahmen. |
1982 | Der Vector kommt nach Deutschland. Das Vectorteam wird gegründet. |
ca. 1982 | Roulandt in Holland bringt seit vielen Jahren wieder das erste Liegerad in mittelgroßer Serie heraus. Es hielt sich bis etwa 1987. |
ab 1984 | nacheinander werden HPV-Verbände in der Schweiz, in England, Holland, Deutschland, Rußland, Polen, Dänemark, Frankreich, Belgien und Italien gegründet. |
1985 und 1986 | Hobbytheksendungen über das Selbstbaurad (Langlieger) von Burkhard Fleischer werden ausgestahlt. Mehr als 140.000 Bauanleitung werden verschickt! |
30.3.1985 | Auf Einladung von Wolfgang Gronen und Dieter Baumeister fand die Gründungsversammlung des Vereins in Binningen statt. |
14.9.1986 | offiziele Eintragung in das Vereinsregister des Amtsgerichtes Erlangen. |
1986 | Gründung Radius in Münster: Serienproduktion Langlieger Peer Gynt in Deutschland |
1989 | Gründung FlevoBike – Serienproduktion erschwinglicher Liegeräder in den Niederlanden |
1992 | Das Darmstadter Ergonomie- und Sicherheitsrad (DESIRA) |
1993 | Gründung von HP Velotechnik in Kriftel: Serienproduktion des Kurzliegers Streetmachine |
1994 | Gründung Hase Bikes: Serienproduktion eines vollgefedertes Liegedreirad und ein Stufentandems |
1996 | In Germersheim veranstaltet Haasies Radschlag die 1. Süddeutsche Spezialradmesse („Spezi“). |
1999 | Gründung velomobiel.nl durch Jacobs und Ymte Sijbrandij: Serienproduktion von Velomobilen (Quest) |
Anmerkung: Einen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt die Redaktion nicht. Viele Aspekte und Einflüsse aus anderen Länder fehlen, z.B. Niederlande, Schweiz.
Eine schöne Geschichte des deutschen HPV mit vielen Bildern gibt es bei Werner Stiffel – wenn auch selber schon etwas „alt“.