Kochrezept

für eine neue lokale Gruppe

Schritt Eins

Schau ob bereits jemand „gekocht“ hat.

Auf unserer Karte findest du viele lokale Treffen von Liegeradbegeisterten.

Im Velomobilforum sind auch viel „normale“ Liegeradler aktiv. Mit etwas Glück gibt bereits ein Treffen in Deiner Nähe. Oder du stellst selber einen Aufruf zu einem lokalen Treffen ein, um so dem Zufall beim Sammeln (siehe Schritt Zwei) etwas nachzuhelfen.

Schritt Zwei – Zutaten sammeln

Wie beim Kochen braucht man zuerst mal die Zutaten.

In diesem Falle sind das andere Liegeradfahrer. Es hilft halt nicht immer, in der Zeitung oder im Internet eine neue „Liegeradgruppe“ anzukündigen und dann zu hoffen, daß Scharen von Interessierten einem die Türe einrennen oder die Einsamkeit am angegebenen Treffpunkt beenden. Denn genau diesen Gefallen tun sie einem in den seltensten Fällen…
Der oder die Initiatoren(-innen) einer neuen Gruppe sollten deshalb zuerst einmal Liegeradler „sammeln„. Dies bedeutet, daß wenn man einen anderen Liegeradler trifft, man einfach mal anhält und den anderen fragt, ob er Interesse an einem regelmäßigen Treffen mit anderen Liegeradlern hätte (dabei sollte man das Wort „Stammtisch“ am besten vermeiden, da es auf manche Menschen abschreckend wirkt). Wenn der andere Interesse hat, dann sollte man Namen und Telefonnummern austauschen, besser noch die ganze Adresse. Dann versprechen, daß man sich irgendwann mal melden wird, es bis dahin aber noch etwas dauern kann.
Die auf diese Weise „gesammelten“ Liegeradler schreibt man auf eine Liste, bis man gut über fünf Leute zusammen hat, je mehr, desto besser. Und dies dauert seine Zeit, also Geduld…

Update „Moderne Zeiten“: Leg doch schon eine Messenger-Gruppe an und biete der Zufallsbekanntschaft an, darin aufgenommen zu werden.

Schritt Drei – Zusammenschmeißen

Da man ja nun die Zutaten zusammen hat, kann man sich ans Kochen begeben. Also alles in einen Pott schmeißen, denn das ist es, was nun folgt: Man muß die Leute zusammen an einen Ort kriegen.

Falsch wäre nun, zu versuchen, einen Termin zu vereinbaren, an dem alle können. Das ist ein hoffnungsloses Unterfangen, welches nur die Telefongesellschaften erfreut. Irgendjemand kann nämlich garantiert nicht.
Man lädt statt dessen einfach alle zu einem ersten Treffen ein, auf dem man dann in Ruhe diskutieren kann, wie oft, wozu, wann und wo man sich in Zukunft denn treffen will. Dieses erste Treffen sollte auf einen Tag gelegt werden, an dem man davon ausgehen kann, daß der Großteil kommen kann. Das ist üblicherweise eher am Wochenende denn in der Woche der Fall und insbesondere nicht am 24. Dezember.
Als Treffpunkt empfehlen sich zentrale und bekannte Punkte im jeweiligen Ort. Also etwa der Brunnen auf dem Rathausplatz oder das radlerfreundliche Restaurant.
Sinnvoll ist auch, bei diesem Treffen eine Adreßliste zu erstellen, die dann beim ersten Treffen an alle verteilt wird. Spätestens jetzt macht die „WhatsApp“-Gruppe Sinn. Die Verwaltung dieser Liste sollte eine Person übernehmen, die dann gleichzeitig Ansprechpartner für die Gruppe beziehungsweise Ansprechpartner der Gruppe nach außen ist. Oftmals handelt es sich dabei um den Initiator der Liegeradgruppe.

Schritt Vier – Abschmecken

Wenn alles erstmal in Topf ist, passiert beim Kochen meist nicht mehr allzu viel: noch etwas würzen, etc. So ist es auch mit der Liegeradgruppe: Das erste Treffen (Schritt 2) ist entscheidend für Erfolg oder Mißerfolg der Liegeradgruppe.

Nun gibt es eigentlich nur ein paar Kleinigkeiten zu klären, diese betreffen die Fragen:

Wie oft

Es hat sich bewährt, einmal im Monat einen festen Termin zu haben, und zwar immer am selben Wochentag. Also beispielsweise jeder zweite Mittwoch im Monat. Wenn die Gruppe gut läuft, kann man sich nach Absprache (z. B.: für gemeinsamene Touren) auch öfter Treffen. Wichtig ist dabei aber, daß ein Termin im Monat fest bleibt, alleine schon deshalb, damit neue Interessenten zur Gruppe stoßen können oder die Gruppe in den weniger fahrradfreundlichen Wintermonaten nicht einschläft.

Wozu

Gemeinsam Tourenfahren oder in der Kneipe treffen?
Wegen möglicher Interessenten ist es sinnvoll, sich in einer Kneipe zu treffen und nicht zu Touren zu treffen, da Touren pünktliches Erscheinen am Treffpunkt erfordern, was Personen, die zum Treffzeitpunkt nicht können, von vornherein ausschließt. Hinzu kommen auf Touren noch Probleme mit den unterschiedlichen Geschwindigkeiten der einzelnen Teilnehmer, so daß die Gruppengröße meist nicht über einen harten Kern von sechs Leuten hinausgeht.
Es bietet sich also an, sich in einer Kneipe zu treffen, und dann dort zusätzliche Termine für Touren zu verabreden.

Wann

Brauchbare Uhrzeiten liegen meist in den Abendstunden, dann haben die Meisten Zeit und Lust, sich mit Gleichgesinnten zu treffen. Möglich ist natürlich auch ein Treffen am Wochenende, allerdings können insbesondere Leute mit Kindern dann nur selten.

Wo

Der optimale Ort ist eigentlich nicht existent. Es handelt sich dabei um ein Lokal oder eine Kneipe, die zentral und gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist, da die meisten erfahrungsgemäß mit dem eigenen Rad oder mit Bus und Bahn kommen.
Das Lokal selber sollte möglichst genug Platz für alles haben, also einen großen Tisch drinnen (es können durchaus mal 20 Personen oder mehr werden) und viel Platz für alle Räder draußen. Wenn man dann noch etwas Platz zum Probefahren hat (also nicht unbedingt die Hauptverkehrsstraße) und evtl. im Sommer draußen sitzen kann, ist alles perfekt.

Und wenn die Sache läuft, dann noch eine Mitteilung an treffs@hpv.org schreiben, damit die Gruppe in der Liegeradtreffpunktliste des HPV e.V. im InfoBull und im Netz erscheint!

Schritt Fünf – Fertig

Guten Appetit. Wenn es gut schmeckt, dann kriegt man auch wieder Lust auf neue Kochrezepte.

Nun, da die Gruppe sozusagen zum „Selbstläufer“ geworden ist, kann man gemeinsam über weitere Dinge nachdenken, wie etwa gemeinsame Mehrtagestouren oder Reisen, Organisation von Liegerad-Veranstaltungen oder gar gemeinsames Bauen von Liegerädern.