Großes Oldenburger Liegeradtreffen 2024

In der Liegeradhauptstadt Oldenburg

Text und Fotos: Dieter Hannemann

Wieder einmal ist Oldenburg die Liegeradhauptstadt der Republik. Vom 16. bis 18. August fand das Große Oldenburger Liegeradtreffen (GOL) statt. Seit 2012 findet das GOL immer in dem Jahr statt, in dem auch die Olympiade stattfindet.

Der Name war Programm, denn mit knapp 90 teilnehmenden Personen war die Veranstaltung wahrlich groß. Gleichzeitig ging mit der enormen Teilnehmerzahl auch eine riesige Fahrzeugvielfalt einher. Das internationale Treffen war eine bunte Mischung aus Muskelkraft betriebenen Aktivitäten und kultureller Vielfalt. Was kann man sich für ein Wochenende sonst noch wünschen?

Liegerad mit Ente
Liegerad mit Ente (und Kuh) ©Dieter Hannemann

Selbst der feuchte norddeutsche Sommer konnte die Stimmung unter den Teilnehmenden nicht drücken. Wie schafft man es als Organisationsteam, eine so große Veranstaltung mit Ausfahrten für so viele Personen zu organisieren, ohne dabei die Nerven zu verlieren? Etwa mit viel Rückenwind und stets genug Luftdruck auf dem Reifen?

Nasse Anreise
Manch einer hatte eine nasse Anreise im norddeutschen Sommer ©Dieter Hannemann

Das allein reicht längst nicht aus; denn so viele Menschen ohne nennenswerte Zwischenfälle durch den Verkehr zu lotsen, braucht ein erfahrenes Team. Die Oldenburger Liegeradgruppe ist mittlerweile dafür bekannt, für ihre gut organisierten Veranstaltungen.

Freitag

Nach dem gemeinsamen Abendessen gab es statt einer Sonnenuntergangstour eine Fantasiereise zu Fuß mit einer kurzen Einführung in das Fahren im Verband als gemeinsame Eröffnungstour, da es regnete. Der Abschluss war Jazz-Live-Musik mit der Gruppe „Bodenpersonal“ bei Kerzenlicht ohne norddeutsche Kühle, sogar das Tanzbein wurde noch geschwungen.

Die "Tanzkapelle"
Die „Tanzkapelle“

Samstag

Zum Frühstück trafen die Tagesgäste ein, danach erfolgte die Eröffnung und ein kurzes Briefing für alle Teilnehmer*innen.

Die Terrasse des Quartiers
Die Terrasse des Quartiers ©Dieter Hannemann

Stadtrundfahrt

In der Fahrradstadt Oldenburg sind die Bürgerinnen einiges gewohnt. Critical Maas mit bis zu 400 Teilnehmerinnen, Fahrraddemos und Ausfahrten von Bürgervereinen und ADFC-Gruppen. Aber ein geschlossener Verband aus ca. 90 Spezialrädern (vom Langlieger bis zum Kurzlieger, mit Gespannen und Gesellschaftsrädern, über Trikes und Kicklenkern, bis zum vollverkleideten Velomobil) fährt nicht oft durch eine Stadt in unserer Republik oder sonst auf der Welt. So war auch das Motto der Stadtrundfahrt „Sich sehen und gesehen werden!“. Zum Abschluss war der Vitaminstopp bei einem Oldenburger Fahrradhändler. Hier gab es Obst und Wasser sowie Schokoriegel.

Workshops

Danach teilten sich die Teilnehmerinnen in acht Workshops auf. Unter dem Motto: „OLDENBURG ERLEBEN & ERFAHREN“, „BROT & SPIELE“, „AUF DEN SPUREN DER ZEIT“, „GROSSER OLDENBURGER LIEGERADCHOR“, „KUNSTHANDWERKLICHES ANGEBOT“, „VON WOHNPROJEKT ZU WOHNPROJEKT“, „DIE TIERISCHE TOUR“ und „EINMAL NORDSEE UND ZURÜCK“ verlebten die Teilnehmerinnen die nächsten Stunden. Kaffeestopp

Ideal für die ganze Gruppe war der gemeinsame Kaffeestopp beim Dorfkrug in Delfshausen. Alle Workshops trafen hier ein; es gab für alle Kuchen mit Kaffee oder Tee. Im Kaffeegarten ließ es sich aushalten und angenehm plauschen. Nach der Stärkung ging es wieder gemeinsam zurück Richtung Oldenburg. Am Ziel angekommen wurde das obligatorische Gruppenbild gemacht.

Großes Oldenburger Liegeradkino

Nach dem Grillfest mit kulinarischen Köstlichkeiten war es Zeit für das „Große Oldenburger Liegeradkino“. Zuerst stellten sich die Workshops vor, z.B. wurden die kunsthandwerklichen Ergebnisse präsentiert. Der Höhepunkt war dann der Große Oldenburger Liegeradchor mit zwei neuen Liedern plus Zugabe!
Den Abschluss bildete der Film „Wie weit kommt man mit Muskelkraft?“. Der Film berichtet von der Motivation der Fahrer*innen und gibt einen Einblick hinter die Kulissen. So konnten alle für eine gute Stunde in die Welt der Rekordversuche eintauchen.

Sonntag

Am Sonntag verabschiedeten sich die ersten Gäste nach dem Frühstück, um die Heimreise anzutreten. Für 60 Teilnehmer*innen stand noch eine Tour an der Hunte auf dem Programm, vorbei an der Baustelle der Huntebrücke.

Liegeräder auf dem Weg durch Oldenburg
Liegeräder auf dem Weg durch Oldenburg. ©Dieter Hannemann

Käsestopp

Der Abschluss war dann beim Frankys, der temporären Heimat der Liegeradgruppe Oldenburg. Der Käsestopp mit Käse, Molke Getränken, Kaffee und Brot mit einer mobilen Käserei aus Neuenburg und frischen Backwaren aus Sandhatten von zwei Liegeradfreunden rundete dieses Treffen ab. Von hier war der Weg zum Bahnhof oder zum Jugendprojektehaus nicht mehr so weit. Es hallte bei der Heimfahrt noch durch die Stadt „Chapeau! Irre Leistung! Hat viel Spaß gemacht.“

Der Käsestopp bei Frankys
Der Käsestopp bei Frankys. ©Dieter Hannemann